Listerienkurs für Käse-
produzierende am BZWU in Flawil

Listerien sind ein wichtiges Thema in der Lebensmittelsicherheit, besonders in der Käseproduktion. In einem umfassenden Listerienkurs für Gewerbe- und Spezialitätenkäsereien, Molkereien sowie Hofverarbeitungsbetriebe konnten interessierte Milchverarbeiter und -produzenten ihr Wissen auffrischen und Neues erfahren. Zu diesem Kurs hatte Ernst Friedli, Berufskundelehrer am BZWU, in seiner Funktion als milchwirtschaftlicher Berater am Plantahof- Strickhof eingeladen. Zusammen mit Thomas Aeschlimann von Agroscope Liebefeld führte er durch das Programm. Im Fokus standen die Bedeutung, Eigenschaften und das Vorkommen von Listerien in Käseprodukten.

Listerien, welche im Käse mit Oberflächenreifung wie geschmierte Käse, Schimmelkäse, Käse mit trockener Rinde und weiteren Lebensmitteln vorkommen können, sind dafür bekannt, dass sie krankmachende Keime beherbergen, die bis zur Konsumreife des Käses überleben können. Dieser Kurs zielte darauf ab, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und praktische Lösungen anzubieten, um die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen.

Verschiedene Themen, darunter gute Hygienepraktiken (GHP), Massnahmen bei positivem Listerienbefund und Umfeldmonitoring wurden behandelt. Besonders hervorzuheben ist, dass die meisten Verunreinigungen, sei es mikrobiologisch oder chemisch, mit blossem Auge nicht zu erkennen sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit sorgfältiger Überwachung und strenger Kontrollen in der Lebensmittelverarbeitung.

Ebenfalls wurden die Listerien-Untersuchungen gemäss dem Qualitätssicherungssystem «QM Fromarte 2024» vorgestellt, welche fortschrittliche Techniken zur Identifikation und Kontrolle von Listerien beinhalten und somit die Sicherheit und Qualität von Käseprodukten gewährleisten sollen.

Ein praktischer Teil des Kurses fand im Flawiler Praxisraum unter der Leitung von Ernst Friedli und Thomas Aeschlimann statt. Hier wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Techniken der Schwachstellenanalyse, der Identifikation von kritischen Kontrollpunkten und der Erstellung eines effektiven Probeentnahmeplans eingeführt.

Darüber hinaus bot der Kurs eine gute Plattform für die Teilnehmenden, einerseits allgemeine Fragen zu stellen, welche fachkundig von den beiden Experten beantwortet wurden, und andererseits sich zu ihren betriebsspezifischen Anliegen auszutauschen und ihr Wissen zum Thema Listerien zu erweitern.